Dieses Portemonnaie
habe ich nun schon drei Mal verloren. Heute ist es schon wieder passiert und mit diesem Blog Eintrag danke ich allen, die mir bekannt und unbekannterweise geholfen haben, es wieder in den Haenden halten zu koennen!
Das erste Mal verlor ich es in einem kleinen estischen Staedtchen, dessen Namen ich leider vergessen habe. Wie immer hatte ich den Reissverrschluss meines Rucksacks nicht richtig zugezogen und so konnte es ganz einfach auf die Strasse fallen. Ich war auf dem Weg von Tallin nach Riga, beides uebrigens wunderschoene Hauptstaedte und eine Reise wert! Ungefaehr auf halber Strecke hielt ich an um eine Pizza zu essen und da ist das mittelschwere Unglueck passiert. Als ich in Riga ankam war es dunkel, es regnete und ich wollte, bevor ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft machte, nur noch etwas einkaufen. Erst vor dem Supermarkt bemerkte ich, dass meine Geldboerse weg war. Ich konnte so oft ich wollte meinen Rucksack und mein Auto durchsuchen, es war einfach nicht mehr da. Somit hatte ich keinen Pfennig Bargeld, keine Kreditkarte und auch sonst nichts mehr, das mir in dieser Situation geholfen haette. Zu allem Ueberfluss war es kalt und ich kannte niemanden in Riga. Es stieg Panik in mir auf. Ohne Geld in einer Stadt bei anbrechender Dunkelheit und Regen ist sehr unangenehm. Aber nach einigen adrenalindurchfluteten Minuten beschloss ich einfach in das Tanzstudio um die Ecke zu gehen. Das war die einzige Adresse, die ich in Finnland aufgeschrieben hatte. In diesem Tanzstudio traf ich auf 2 Frauen, die mir in einvernehmendem Selbsteverstaendnis geholfen haben. Inese gab mir ein wenig Geld und Elita nahm mich in dieser Nacht mit zu sich nach Hause! Und als ob das nicht genug gewesen waere, bot mir Inese an in ihrem Tanzstudio zu uebernachten und Elita gab mir genug Bargeld, damit ich meinen Weg nach Deutschland fortsetzen konnte! Natuerlich habe ich ihr den Betrag sofort ueberwiesen und ich war so froh ueber das immer noch so verrufene online-banking! Inese und Elita – meine Engel in Lettland.
Als ich Riga verlassen hatte und eine zeitlang auf einem kleinen Bauernhof wohnte, klingelte tatsaechlich eines Tages mein Handy! Am Telefon war ein estischer Polizist, der mich darueber informierte, dass die Besitzerin der Pizzeria mein Portemonnaie bei ihm abgegeben haette. Er entschuldigte sich in gutem Deutsch, dass es so lange gedauert hat mich darueber in Kenntnis zu setzen, aber er musste erst einmal in klassischer Detektivarbeit meine Telefonnummer herausfinden. Dies schaffte er ueber den ADAC Deutschland!
Es dauerte allerdings fast 2 Monate bis es dann ueber die estonische Botschaft und mehreren Briefwechseln bei meiner Mutter ankam.
Das 2. Mal verlor ich es im Neptunbad in Magdeburg und das nur 2 Wochen nachdem ich es wieder zurueck bekommen hatte! Gluecklicherweise wusste ich, dass es mir wohl wieder aus dem Rucksack gefallen sein musste, als ich das Bad verliess! (MANCHE LERNEN EINFACH NICHTS AUS IHREN FEHLERN:-))Als ich am naechsten Morgen anrief wurde ich schon mit: ” Ach, Hallo Frau Fischer, ich habe schon auf Ihren Anruf gewartet. Wir haben ihr schickes Portemonnaie gefunden!”
Und gestern Abend fiel es mir aus der Jackentasche (nicht aus dem Rucksack!) als ich aus dem Auto stieg.
Ich habe davon ueberhaupt nichts gemerkt, erst als ich diesen Zettel an der Windschutzscheibe sah.
Ich habe Mrs Schroeder direkt besucht und sie freute sich ueber meinen Besuch. Ich freute mich natuerlich auch.
Vor allem freue ich mich darueber, dass es Menschen gibt, die einem immer wieder helfen. Egal wo man ist.