Side bending Rabbit

Two little poems after a Feldenkrais session with Mary at the Garage.  So nice, these little free writing episodes…

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Side bent to the world

Knees falling to the side.
Elbows rising feeling rough,
swaying right into the wild.

No more words are entering the world.
Wordless sounds, squeak and rumor,
all coming from above my head.

It is dark up there and red underneath,
foggy thoughts viciously steamed.

Red underneath

No words needed in a world full of sounds. Continue reading

Die Berge

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Ich fand auf Anhieb die richtige Route, was in Anbetracht der wenigen Moeglichkeiten auch nicht allzu schwer war. Allerdings gibt es schon einige Stellen auf dem 2-4 stuendigen Aufstieg, die nicht eindeutig sind. Aber dann tauchten aus dem Nichts ploetzlich Leute auf, die mich auf den richtigen Weg brachten. Einmal waren es sogar 2 Hunde, die mich ungefaehr 2 Stunden begleitet haben.

Auf der Strecke gibt es einige Chai Shops, die entweder aus zusammen gebastelten Plastikplanen bestehen oder in den Fels gehauen wurden.

In Triund angekommen genoss ich erst einmal die Aussicht, dann setzte ich mich zu 2 Touristen und quatschte ein wenig und ass ein Omelett. Trixi kam aus Berlin und hat sich bei einem der Chai-Shop Besitzer einquartiert, holt am Morgen Wasser aus dem Tal und ansonsten raucht sie Joints.

Mein Ziel war aber das Snow/Line Cafe. Die letzte Anlaufstelle, bevor es ueber den Pass geht, den man nicht ohne groessere Ausruestung ueberqueren kann. Ich hoerte, dass das Cafe sehr vereinsamt in den Bergen liegt und wenige Touris dorthin wandern um zu uebernachten. Also genau der richtige Ort fuer mich um mich vom Butoh Circus und dem Krach zu erholen. Kalesh, der das letzte guesthouse vor dem snow-line cafe Aufstieg betwirtschaftet warnte mich schon vor, dass der Besitzer eventuell auf einem Tempelfestival ist. Ausserdem fragte er voraussehen nach, ob ich eine Taschenlampe dabei haette. Sehr nett von ihm und somit wusste ich auch schon, wo ich naechtigen werde, sollte das letzte Cafe geschlossen sein. Dieser letzte Aufstieg dauerte knapp eine Stunde und ich flog fast hinauf, so gut und aufgehoben fuehlte ich mich alleine in den Bergen. Ich passierte Zementsaecke, einen Alter und allerhand seltsamer schwarzer Schlaueche. Am Altar rastete ich und liess die 3 Glocke klingen, die in der Stille der Berge gefuehlt durch das gesamte Unviersum schallten.

Das snow line Cafe war tatsachelich geschlossen, aber der Ort ist einzigartig. Er ist umgeben von hohen Bergen und liegt sozusagen geschuetzt in einem kleinen Tal. Eine Stille, die unueberhoerbar ist und ich glaube, dass ich noch nie an einem ruhigeren Ort war. Leider konnte ich nicht lange bleiben, da der Sonnenuntergang nahte und ich keine Lust hatten den Weg mit der Taschenlampe zu suchen. Also lief ich zurueck und traf Kalesh vor seinem Lagerfeuer sitzen. Wir verhandelten den Preis der Nacht und daraufhin brachte er mir einen Chai und erzaehlte mir eine indische Geschichte. Ram, Sita und Hanumann begleiteten meinen Sonnenuntergang. In Indien gibt es fuer alles einen Gott, deshalb darf man auch zum Beispiel das Feuer nicht mit den Fuessen austreten, weil man so natuerlich einen Gott mit Fuessen treten wuerde. Nach der Erzaehlung zeigte er mir wie man Chapatis macht. Ich wellte die kleinen Teigfladen mit einem Miniwellholz aus und er roestete sie auf dem kleinen Gasofen in seinem Schlafzimmer, das gleichzeitig auch als Vorratskammer diente. Zu den Chapatis gab es ein Masala – Curry und frittierte Eier. Es schmeckte! Zum Dessert roestete er Marschmallows! Wir mussten beide darueber lachen. Marshmallows am Lagerfeuer in Indien. Waehrend des Desserts sprachen wir ueber seine arrangierte Hochzeit und seiner grossen Liebe in Dharmkot (ein kleines Dorf am Fusse der Berge). Sie haben versucht zu heiraten, aber die Familien legten ihnen so viele Steine in den Weg, dass es nicht geklappt hat. Hauptsaechlich, weil Kalesh nicht aus der gleichen Gegend ist. Manchmal ruft sie ihn immer noch in der Nacht an und weint.

Kalesh fing fuer 300 Rupis im Monat an zu arbeiten als sein Vater schwer krank war. 300 R sind ca 5 Euro. Jetzt arbeitet er 9 Monate fuer 1600 Euro im guesthouse in Triund. Im Winter faehrt er zu seiner Familie, die 3 Zugtage weit entfernt lebt.

Er hat mich eingeladen ihn und seine Familie zu besuchen, sollte ich noch bis dach Gaia kommen.

Um 20h wuerde es bitterkalt, so dass wir schlafen gingen. Trotz meines Schlafsacks und 3 Decken dauerte es lange bis sich meine Fuesse auch nur lauwarm ansfuehlten.

Wunderbarerweise wachte ich zum Sonnenaufgang auf und da ich mich so darauf freute verlor ich beim Einsetzen eine Kontaktlinse. Ich habe lautstark in mich reingeflucht! Aber ich fand sie tatsachlich im Deckenwust wieder –  schon zu Eis erstarrt.

Lange Zeit genoss ich den Sonnenaufgang und saugte diese Schoenheit in mich auf. Die Waerme liess lange auf sich warten, so dass Kaleshs liebevoll gepflanzten Ringelblumen lange die Koepfe haengen liessen. Er meinte, dass Leute, die sich dieser Morgensonne nicht aussehten viel haufiger an koerperlichen Beschwerden  – vor allem Kopfschmerzen leiden. Na ja, fuer mich scheint diese Weisheit nicht zu gelten …

Beim Fruehstueck bemerkte Kalesh, dass eine der Kraehen die restlichen Marschmallows gefressen hat! Die Tuete lag vergessen am Feuer.

Wir sassen lange schweigend vor dem Haus, hin und wieder eraehlten wir uns etwas oder das Radio brummte indian news. Er meinte, dass er oft das Gefuehl hat verrueckt zu werden, wenn er lange alleine ist. Mir geht es genauso, wenn ich permanent mit Menschen zusammen bin.

Gegen 10 Uhr trudelten dann die ersten Touris ein und die Stille loeste sich auf. Es wurde gekichert und Chips wurden gemampft. Ich hatte das Gefuehl, dass  die Berge einen Schritt zurueck treten um dem Krach der Menschen Platz zu machen. Fuer mich wurde es Zeit zu gehen. Hauptsaechlich traf ich ausgelaugte Touristen auf dem Rueckweg, die mich alle fragten :”how far ist it to the top?” Die unterschiedlichen Arten, wie man diese Frage stellen kann war fuer mich als “Absteigende” sehr amuesant. Der Abstieg war einfach und je weiter ich nach unten kam, desto lauter wurde die Stadt. Aber mein Kopf wurde freier und viele laestige Gedanken verschwanden. Es war als ob meine Gedanken sich im Rhythmus meiner Schritte einschwingen.

Als ich fast unten war stoppte ich im flourishing flower cafe, das von einem Amerikaner und einer Tibeterin betrieben wird. Beide nach fast 20 Jahren Ehe immer noch total verliebt! Ich ass einen Oat Scone mit Butter und Jam und trank einen richtigen Kaffee! Der scone war so gut, dass ich mir noch einen 2. bestellte und Gerome aus Florida kennen lernte. Er setzte sich zu mir an den Tisch. Er ist Rentner, der nach Familienaufzucht und Arbeit nun wieder Solo ist und die Welt auf andere Weise entdeckt. Er sagte : ” You come in alone and go out alone.” Er schien happy zu sein. Wir umarmten uns am Ende und er bezahlte meinen koestlichen Snack.

Beutenlay

Gestern Nachmittag war ich draußen in der Herbstsonne und legte mich für lange Zeit unter diesen Baum. Ich kenne diese Buche schon eine ganze Weile und besuche sie fast immer, wenn ich in Münsingen bin.

Ich hing meinen Gedanken nach und die drehten sich hauptsächlich um die Frage: Wo gehöre ich hin? Das Chaos in meinem Hirn, der Lärm um viel und nichts wurde immer lauter und meine Emotionen vibrierten mich. Allmählich wurde das lärmendes Hirn leiser, Stille breitete sich aus und mir wurde klar, dass ich jetzt unter dieser Buche liegend am richtigen Platz bin. Dort gehörte ich hin. Ich fühlte mich angekommen und Zuhause für diesen Moment an diesem Mittwochnachmittag.

Dann geschah etwas Außergewöhnliches. Ganz plötzlich waren Dutzende von laut kreischenden Krähen über mir. Sie flogen wie wild durch die Baumkronen, drehten über mir ihre Kreise und zickzackten auf und ab. Manche ganz nah an mir vorbei. Etliche Bucheckern landeten auf meinem Kopf. Es war aufregend, aber ich fühlte mich da im Herbstlaub liegend auch ehrlich gesagt nicht mehr so ganz wohl und stand auf. Eine Krähe ist ja auch kein Spatz! Das laute Gekreische hielt noch eine ganze Weile an, dann waren die Vögel von einem Moment auf den anderen wieder verschwunden. Nichts erinnerte mehr an sie. Es war still. Komisch.

Als ich weiter ging traf ich meinen alten Biologie Lehrer! Er konnte sich nicht mehr so recht an mich erinnern, das war schön.

Meine kleine Wanderung führte mich weiter nach oben. Es geht mir gut, wenn ich “oben” bin. Egal ob es der Gipfel eines Berges, der Turm einer alten Ruine, eine Dachterasse oder ein Festersims im 4 Stock ist. Auf einer Bank entdeckte ich ein glitzerndes Schild mit folgenden Versen:

Goethe macht glücklich

willst du immer weiter schweifen

Sieh, das Gute liegt so nah

Lerne nur das Glück ergreifen,

denn das Glück ist immer da.

Tja, wo werde ich morgen hingehören. Ich weiß es nicht. Planmäßig hebt mein Flieger um 12:05h in Stuttgart ab. Dann gehöre ich wohl 2 Tage wieder dem “Unterwegs sein” bis ich das ´Ortsschild` Dharamsala durchschreite.