Zombies an Halloween

Dieses Jahr erlebte ich mein erstes Halloween in den USA.  Was für ein schräger Anlass sich zu verkleiden, Kinder zu erschrecken und Süßigkeiten zu verteilen! Halloween wurde ursprünglich nur im katholischen Irland gefeiert. Von dort kam es mit den zahlreichen irischen Auswanderern im 19. Jahrhundert in die USA und gehörte zum Brauchtum dieser Volksgruppe. Aufgrund seiner Attraktivität wurde es bald von den anderen übernommen und entwickelte sich zu einem Volksfest.

Ich wurde von Rajendras Cousine Deborah und ihrem Mann Phil auf ihre Halloween Party eingeladen. Das diesjährige Motto war: “Zombie”. Als wir am Nachmittag ankamen, halfen wir den nett-überschaubaren-typisch-amerikanischen-residential driveway zur “Zombie-location” auszustaffieren. Das Sound System wurde auch in kürzester Zeit perfektioniert, so dass man von innen hinter dem Küchenfenster sitzend, das Geschehen auf dem Innenhof beobachten und wüst verzerrt kommentieren konnte. Das Mikrophon haben wir draußen unter den Süßigkeitenbehälter in dem abgeschlagenen (Plastik) Kopf versteckt. Dann wurden die Rollen verteilt. Es gab Sicherheitspersonal mit Gasmasken und Luftdruckpistolen zum Erschrecken. Ebenso Leichen, die unter weißen Laken auf dem Boden lagen und ab und zu vom Tode auferstanden. Und natürlich ein paar umhergeisternde Zombies. Untermalt wurde alles mit einer Nebelmaschine und natürlich mit gruseliger Musik. Der Plan war folgender: Die Kinder mußten sich durch das Tor, an dem Sicherheitspersonal, den Leichen und den Zombies vorbei trauen und bis zum großen Süßigkeitenbehälter vordringen. Dort durften sie sich dann Süßigkeiten nehmen oder einer der Zombies gab sie ihnen. Aber bevor der Abend anfangen konnte, durften wir uns ja noch Schminken! Phil hat ein großes Sortiment an allem, was man braucht um sich vor sich selbst zu fürchten! Mich haben vor allem sein Narbenmaterial, das Kunstblut und die Gebisse aller Art fasziniert.

Hier seht ihr ein paar Eindrücke unserer “Zombie Crew”. Leider konnte das Auferstehen der Leichen nicht festgehalten werden, das war ein sehr ausdrucksstarkes feature …

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Fußabdruck

Düsseldorf. Ich war 10 Tage in der rheinischen Landeshauptstadt und es fühlte sich an wie mein zweites (oder vielleicht drittes?) Zuhause. Mir wurde wieder bewußt, wie lange ich in dieser Stadt lebte und wie viel dort passiert ist. Mein Freund Norbert meinte, dass ich ja auch mindestens 3 lebensveränderte Phasen dort durchgemacht hätte, die mein weiteres Leben sehr geprägt hätten. Ich hab leider vergessen ihn zu fragen, was er denn so genau mit diesen Phasen gemeint hat …

Fahre ich mit der S-Bahn in die Kronprinzenstrasse, weiß ich, dass die 708 dorthin fährt. Die 704 oder die 709 sind auch ganz passable Alternativen um die Kronprinzen-WG zu erreichen. Ob ich nun mit der Bahn fahre oder zu Fuß durch Düsseldorf schlendere, alles erinnert mich an die Vergangenheit. Manchmal glaube ich an jeder Ecke einen Fußabdruck von mir zu entdecken. Fußabdrücke von ganz unterschiedlicher Tiefe, Stärke und Wichtigkeit, die so viele Geschichten, Eindrücke, Erlebnisse und vor allem Gefühle ‘vertreten’. Ein Trip in die Vergangenheit und in die Lebensgeschichten meiner Freunde. Der Lebensmittelpunkt von den meisten dreht sich nun um ihren Nachwuchs oder wie in Nicolas Fall um ein wunderschönes, feinfühliges Pferd namens Ally. Es ist eindrücklich all die kleinen neuen Wesen und auch Ally kennenzulernen und um die Frage: “Wie sieht es denn bei Dir aus?” Kommt man schlichtweg nicht mehr drumrum, es gehört einfach ins Frageprotokoll. Das empfinde ich keineswegs als nervend, es regt eher zum Reflektieren an und spiegelt den Zeitgeist wieder. Continue reading