Eine feine Sache!

….was man durch einen simplen und kurzen post über einen Kaseskuchen so alles lernen und bewirken kann ist wirklich eine feine Sache!

Ich habe erfahren, dass es in Süd Afrika und in Australien das gleiche Problem mit dem Quark gibt. Es gibt ihn einfach nicht zu kaufen und macht das Kaesekuchenbacken somit wirklich schwierig oder zu einem gewagten Experiment. Was nimmt man denn anstatt dem funktionellen Quark? Cream cheese, cottage cheese, sour cream, joghurt, kefir, eventuell sogar (einge)weich(t)en Tofu oder mixt man von allem ein bisschen in die Schüssel und hofft, dass das Produkt am Ende schmeckt?

Eine Freundin von mir (ich nenne respektvollerweise mal keine Namen) hatte ebenfalls wie ich am Kaesekuchenbacktag trübe Stimmung und fing an taeglich ein Stück Kuchen zu essen. Inzwischen ist sie wieder davon abgewichen, da sie, wie sie meint, ja nicht kugelrund werden moechte.

Eine ander Freundin kaufte sich nach der Lektüre meines Kaesekuchenberichts direkt ein Stück beim Baecker! Spontan, spontan meine Liebe!

Ein Freund von mir, der kein Deutsch spricht, hat sich sehr auf das Foto konzentriert und komplimentierte den Kuchen und darüber hinaus auch noch meine Zehen. Darüber musste ich wirklich schmunzeln.

Und zu guter Letzt dann wurde ich sogar gefragt, wie ich es denn geschafft haette einen Kaesekuchen ohne Hilfe “gebacken” zu bekommen. Dieser Kommentar war natürliche ironisch gemeint 🙂 (hoffe ich!).

Als ich das Projekt Kaesekuchen letzte Woche gestartet habe, musste ich an den Kaesekuchen einer Freundin aus Düsseldorf denken und natürlich auch an das gemeinsame Verzehren ihres fantastischen Kuchens. Ehrlicherweise muss ich ja gestehen, dass ihrer besser war als meiner – aber sie hatte ja auch den noetigen Quark!

Außerdem erinnerte ich mich auch an den Kaesekuchen meiner Oma. Der Geschmack und die bestimmte Form ihres Kuchens ist mir immer noch sehr praesent, obwohl sie vor fast 3 Jahren gestorben ist. Na, vielleicht lebt der Geschmack mehr in meinem Gaumen weiter (oder in meinem Langzeitgedaechtnis) und ich bin mir sicher, dass er dort auch immer lebendig bleibt.

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Kåsekuchen

Mein erster Kåsekuchen in Amerika!

Ich hatte heute Nachmittag Amrit zu Besuch und da sie die Kunst des Deutschen Backens zu schaetzen weiß, habe ich für sie und natürlich auch für mich gebacken.

Der Einkauf für das Unternehmen “Kåsekuchen-Backen” hat långer gedauert als geplant, da es gar nicht so einfach ist in den Staaten Quark aufzutreiben. Es gibt zwar zig Dutzend verschiedene lactosebeinhaltende und lactosefreie Produkte, aber 20% igen oder 40% igen stinknormalen Quark fehlt in den Kühlregalen. So auf die Schnelle konnte ich also keinen Quark finden, dafür habe ich gelernt, wie man aus Joghurt Quark herstellt. Hat auch was, dauert aber … also nahm ich eine Mischung aus Joghurt, sour cream und cream cheese und das Experiment schmeckt!

Das Fazit des Tages (so ganz a la Hape Kerkeling):

So ein Stück Kåsekuchen hilft bei trüben Gedanken.

Anfang und Ende

In der Nacht vom 10. auf den 11. November kam der Winter hier her. Dieser brachte eiskalten Wind mit, der die Fenster und Tueren zum Klappern brachte. Wunderbarerweise schien am Morgen die Sonne und die Bergspitzen, die ich von meinem Fruehstuecksplatz aus sehen kann waren weiss. Pilar, die mir gegenueber wohnt pfiff mir waehrend meines Fruehstuecks ein Geburtstagsstaendchen von ihrem Balkon aus. Super lindo! Danach trank ich meinen obligatorischen Kaffee im sky Cafe fuer 20 Rupis.

In der Butoh Schule finden seit Donnerstag hauptsaechlich Proben und showings statt, da das 3rd himalayan butoh/festival naht und sich alle (incl. mir) fuers Performen fit machen. Ehrlich gesagt wusste ich gar nichts von diesem Festival und vielleicht ware ich gar nicht hier gelandet, wenn ich es gewusst haette! Natuerlich haben die short-term students, so wie ich, nicht so viel zu zeigen. Die anderen hingegen arbeiten schon seit Monaten an ihren grauenhaft schoenen Soli, die sage und schreibe oft ueber eine Stunde gehen. (nicht alle muessten so lange dauern…). In unserer lunch break kaufte ich bei meinem tibetanischen Lieblingskuchenbaecker ein und bekam natuerlich a “very good price” fuer 8 riesen Stuecke Gebaeck.

Dann ging der Performance Marathon weiter. Ihr muesst wissen, dass jede der Auffuehrungen gefilmt und dokumentiert wird. Lee, der Butoh-Meister dokumentiert die gesamte Darbietung akribisch auf Papier. Er malt kleine sich bewegende Maennchen auf und schreibt Zusaetze dazu. Anschliesend bekommt man diesen Berg an Aufzeichnugen und kann hoffentlich etwas damit anfangen. Unser Kamaramann ist uebrigens ein ca. 6 Jahre alter Junge, der seine Aufgabe so ernst nimmt, dass ich ihn oft mit Bewunderung beobachte. Sehr eindrucksvoll und ich frage mich, was der Kleine wohl denkt, wenn er all die verrueckten, oft nackten und sabbernden Butohrianer filmt..

Zwischendrin gab es zur vielschichtigen Ressourcenauffuellung Chai, coffee, meine blumengeschmueckten Kuchenstuecke, ein Geburtstagsstaendchen und ein Geschenk! Pilar improvisierte einen kleinen Kuchen in einer Bratpfanne aus Haferflocken, Kardamom, Bananen und Ingwer. Das sind zumindest die Zutaten, die ich erkennen konnte. Der Kuchen war sau lecker.

Zum feierlichen Abschluss das Tages konnten wir entweder im heissen pool unsere Glieder und Gehirne entspannen oder uns am Lagerfeuer waermen. Eine Kombination aus Feuer und Wasser war natuerlich auch moeglich.

Zauberhaft schien der Mond ueber uns, den ich eine Weile auf dem Dach der Schule woelfisch anheulte. AAAAUUUUUUUU!!!!!!!

Diese erste Woche in der Butohworld fuehlt sich an wie ein grosser Resonanzkoerper, der in allen moeglichen Dimensionen schwingt…

Bilder des Kamaramanns folgen :-0